Scheiter heiter

16.07.2024

“Scheiter heiter” - diese Phrase habe ich aus einem Improvisationstheater Kurs mitgebracht, an dem ich vor vielleicht vier Jahren teilgenommen hatte. Diese Aufregung und Angst auf der Bühne etwas vorzuführen, wurde begleitet von lauten Rufen “scheiter-heiter!”. So wurde aus Aufregung und Nervosität ein Lachen.

Ich behaupte, es gibt keinen Menschen, der nicht schon einmal gescheitert wäre. Alle scheitern - mal mehr mal weniger, aber alle kennen dieses Gefühl von Angst, Selbstzweifeln oder Scham.

Jedes Scheitern führt dazu, dass wir Vertrauen verlieren. In uns selbst, in die Welt, in Andere.

Was jedoch nicht vergessen werden sollte, ist, das die gescheiterte Person etwas Außergewöhnliches versucht hatte. Etwas, das ihr nicht zugetraut wurde. Diese Person ist aus ihrer Komfortzone herausgetreten und hat es gewagt zu experimentieren. Dann zu scheitern, ist natürlich unangenehm, zerbrechen doch Hoffungen und Träume.

Diese Verlustgefühle, etwas nicht geschafft zu haben, lassen uns reagieren:

  • Zunächst sind wir geschockt.
  • Dann tritt die Verweigerung ein. Es ist nicht zu glauben, dass wir es tatsächlich nicht geschafft haben.
  • Unter Umständen werden wir aggressiv und suchen einen Schuldigen für die Misere.
  • Irgendwie muss das doch zu packen sein, wir lehnen uns auf.
  • Zuletzt fügen wir uns.
  • … und schließlich akzeptieren wir unser Scheitern.

Leider sind wir manchmal geneigt, von der Schockphase direkt in den Aktionismus zu gehen, ohne uns die Zeit zu nehmen, das Scheitern zu betrauern und bis zur Phase der Akzeptanz auszuhalten.

Scheitern macht keinen Spaß und dennoch gehört es zum Leben dazu.

In meinem Improtheaterkurs konnte ich das “Scheitern” prima üben, denn fast Niemandem gelingt alles auf Anhieb.
Und Überhaupt: Es ist eigenlich doch auch egal, oder?

Also: Scheiter heiter!

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